ist leiblich und wir atmen für seine Lebendigkeit. Solange wir atmen gibt es den Drang, mit der Lebendigkeit etwas anzufangen, die eigenen Potentiale zu entfalten und den Wunsch nach Lebensqualität.
Kinder, Jugendliche, Erwachsene haben sowohl ähnliche und als auch sehr unterschiedliche Entfaltungswünsche, je nach Lebensalter.
In der Lebensmitte (zwischen dreißig und vierzig) und am Lebensabend stellen sich wiederum jeweils besondere Fragen.
Es wäre eine Illusion zu behaupten, dass es bei der Entfaltung des eigenen Lebens immer nur Freude und Zufriedenheit gäbe. Auch Schmerz und Leid haben uns etwas zu sagen und können zum Ausgangspunkt einer Entfaltung werden, die in Verbindung mit dem Kern tieferer Wahrheit und Hoffnung steht.
Das Gefühl, in der eigenen Lebendigkeit zu sehr gebremst oder gehemmt zu sein, kann als Aufruf verstanden werden, in der eigenen inneren Welt noch nicht gelebte Möglichkeiten zu entfalten.
Es macht Freude zu erfahren gegenüber der eigenen Lebendigkeit auch einen steuernden, zielführenden Einfluss haben zu können. Die Mittel und Wege finden sich in den vier Dimensionen der Lebensqualität.
Deshalb will diese Grundausstattung überarbeitet und ausgebaut werden. Der Weg der Selbsterkenntnis, eine reflektierte Einsicht in unbewusste Bereiche der eigenen inneren Welt liefert dafür die Bausteine.
Menschen haben immer schon versucht ihre Träume und Tagträume zu entziffern, weil sie deren Bedeutung für das tägliche Leben spürten. Die modernen Wissenschaften vom Menschen haben uns dafür eine ganze Palette neuer Möglichkeiten gegeben. Auch neuere Forschungen belegen den Stellenwert des unbewussten menschlichen Geistes und zeigen wie wichtig es ist, seine Botschaften zu entziffern und ihm seinen Platz als Quelle neuer eigener Lebensmöglichkeiten einzuräumen. Gefühle, Träume, Tagträume, Stressempfindungen, Frustgefühle, Schmerzen und andere Körpersignale sind Botschaften aus der Tiefe der inneren Wahrheit unseres unbewussten Geistes.
Oft spricht darin die Intelligenz des Unbewussten Geistes von noch nicht gelebten Potentialen, die es zu entziffern gilt. Richtig verstanden fließen sie in das Leben ein und bereichern die Handlungsfähigkeit und die Gefühlsfärbung täglicher Erfahrungen.
Hier vertrauen wir auf die Kraft der Intuition, die Intelligenz assoziativen Denkens und vernetzter Logik. Sie stärken und inspirieren eine lebendige Selbststeuerung.
Persönliche Talente und Potentiale werden Wirklichkeit im Handeln und Zusammenleben mit anderen Menschen. Die privaten Lebensbereiche (Liebesbeziehungen, Familienleben, Freundschaften) einerseits und das berufliche Leben andererseits sind oft nur scheinbar verschiedene Welten. In beiden Lebensbereichen sind wir als ganze Person präsent, mit unseren Wünschen und Hoffnungen, mit unseren Überzeugungen und Werten. Außerdem unterliegen beide Lebensbereiche den Gesetzen des Gebens und Nehmens, die im privaten und beruflichen Lebensbereich auf je unterschiedliche Weise funktionieren. Das Gelingen hängt nicht nur von den Gegebenheiten in der äußeren Welt, sondern auch davon ab, wie uns eigene Überzeugungen und Werte darin unterstützen, im Geben und Nehmen erfolgreich zu sein. Darin realisieren wir unseren Platz in der Gesellschaft und tragen mit eigenem Sinn zur Gemeinschaft bei.
So wie wir als Kinder von unserer Umgebung das Sprechen, eine Sprache lernen, so erhalten wir auch eine Grundausstattung von Überzeugungen, von Werten und Prinzipien. Nach diesen Prinzipien leben wir, d.h. sie bestimmen über die Art und Weise, wie wir unserer Lebendigkeit welche Form geben und wie wir an der Welt des zwischenmenschlichen Gebens und Nehmens teilhaben. Viele dieser Überzeugungen bleiben dem erwachsenen Menschen unbewusst. Oft sind gerade die unbewussten Überzeugungen die Grundlage für die Entscheidungen, auf welche Weise wir dem Leben welchen Sinn geben – das heißt: wie wir unsere Lebendigkeit leben, wie wir uns in Beziehungen zu Menschen einbringen und ob wir mit dem inneren Reichtum im Leben vorangehen oder zögerlich, zurückhaltend oder gar ängstlich sind. Gefühle von Frust, fehlende Energie, Lebenskraft und Lebensfreude zeigen an, dass Teile der Grundausstattung, dass einige unbewusste Überzeugungen, Werteinstellungen und Prinzipien die Lebendigkeit hemmen. Sie haben sich „überlebt“ und machen unzufrieden oder gar krank.